„Make Tourists pay": Südtiroler wollen, dass Touristen tägliche Abgabe zahlen
Auf Mallorca brodelte es den ganzen letzten Sommer, die griechischen Inseln ächzten unter den Massen, Venedig erhob "Eintrittsgeld" - jetzt gehen auch in Südtirol die Einheimischen gegen den Massentourismus auf die Barrikaden.
Südtiroler Initiative fordert: „Make Tourists Pay“
In Südtirol fordert die Initiative „Make Tourists Pay“ eine Mobilitätsabgabe, um einen kostenlosen öffentlichen Verkehr zu ermöglichen. Dadurch soll der Verkehr reduziert und die Akzeptanz des Tourismus erhöht werden.
Die Abgabe soll abhängig von der Hotelkategorie der Touristen erhoben werden. „Mit unserem Vorschlag wären es zwei Euro pro Tourist und Nacht“, zitiert RAI die Initiatorin Julia Weissteiner.
Ab 3-Sterne-Hotels: Luxustouristen sollen mehr bezahlen
Touristen in Luxushotels müssten, so will es die Initiative, mehr bezahlen, während Gäste in 3-Sterne-Hotels weniger zahlen müssten.
Der Südtiroler Hoteliers- und Gastwirteverband HGV hält die Proteste dagegen für unbegründet. Rainews zitiert ihre Stellungnahme: „Die Nutzung des öffentlichen Verkehrs ist in Südtirol am günstigsten und das Angebot am größten.“
Schockierendes Graffiti auf beliebter Urlaubsinsel sorgt für Entsetzen
Auf Teneriffa eskalierten die Proteste gegen Massentourismus kürzlich, es tauchte ein Schock-Graffiti mit der Botschaft „Kill a Tourist“ auf. Die Gruppe „Islas de Resistencia“, die sich selbst als „Projekt zur Wiederherstellung der Erinnerung an die sozialen Bewegungen auf den Kanarischen Inseln“ bezeichnet, hatte Bilder des Graffitis ins Internet gestellt.
Ein besorgter Anwohner, der anonym bleiben wollte, sagte gegenüber LBC: „Die Leute wollen wirklich, dass sich etwas ändert und dass wir respektiert werden, aber das rechtfertigt vielleicht nicht diese Aktionen, die anscheinend eskalieren. Es ist beängstigend.“
Im vergangenen Sommer auf den Teneriffa gingen Tausende auf die Straße, um gegen die Zahl der Besucher an den beliebten Orten zu protestieren. Die Aktivisten fordern von der Regierung eine Änderung, um zu verhindern, dass immer mehr Touristen den Ferienort besuchen, während die Mieten in die Höhe schnellen.