Stillstand in Berlin - Verdi ruft erneut zum Warnstreik bei der BVG auf
Verdi bestreikt erneut für zwei Tage Berliner Nahverkehr
15.08 Uhr: Auf Fahrgäste im Berliner Nahverkehr kommen erneut erhebliche Einschränkungen zu. Die Gewerkschaft Verdi hat für kommende Woche Mittwoch und Donnerstag zum nächsten zweitägigen Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) aufgerufen. „Das finanzielle Angebot der BVG ist völlig unzureichend und ignoriert die massiven Preissteigerungen, mit denen unsere Kolleginnen und Kollegen täglich kämpfen müssen“, teilte Verhandlungsführer Jeremy Arndt mit. Schon der vorige Ausstand bei der BVG Ende Februar dauerte 48 Stunden.
Wieder dürften nahezu sämtliche Busse, Straßen- und U-Bahnen im Depot bleiben. Es ist der inzwischen vierte Arbeitskampf in der laufenden Tarifrunde mit der BVG. Nicht betroffen sind auch dieses Mal der S- und Regionalverkehr. Es ist mit vollen Straßen und einer hohen Nachfrage nach Alternativen wie Taxis oder Sharingdiensten zu rechnen.
Die BVG kritisierte den Aufruf deutlich. Das Unternehmen behalte sich rechtliche Schritte mit Blick auf die Verhältnismäßigkeit des Arbeitskampfes vor, hieß es. „Verhandeln bedeutet aufeinander zuzugehen“, teilte Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe mit. „Jetzt ist Verdi an der Reihe, einen Kompromissvorschlag zum Thema Entgelt an den Tisch zu bringen, statt weiter an Maximalforderungen festzuhalten. Der Ball liegt bei Verdi.“
Einigung oder Eskalation? Gespräche für öffentlichen Dienst
Freitag, 14. März, 6.21 Uhr: Nach Warnstreiks in ganz Deutschland gehen die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen in die möglicherweise entscheidende dritte Runde. Arbeitgeber und Gewerkschaften beraten ab heute in Potsdam. Angesetzt sind zunächst drei Verhandlungstage - eine Verlängerung bis Montag ist nicht ausgeschlossen. Der Beamtenbund dbb warnte kurz vor Beginn vor einem Scheitern der Gespräche und einer Eskalation des Konflikts.
Bei den Verhandlungen geht es um das Einkommen und die Arbeitszeit von mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten, die zum Beispiel in Verwaltung, Kitas, im Nahverkehr, in Abfallbetrieben, Klärwerken, Bädern oder Pflegeeinrichtungen arbeiten. Für die Arbeitnehmer verhandelt neben dem Beamtenbund die Gewerkschaft Verdi. Sie fordern eine Tariferhöhung um acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat. Außerdem wollen sie mindestens drei zusätzliche freie Tage durchsetzen.
BVG-Tarife: Verdi befragt Mitglieder über weiteres Vorgehen
Donnerstag, 13. März, 12.37 Uhr: Nach der erneuten Verhandlungsrunde ohne Einigung im Tarifstreit bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) stehen die Zeichen auf Konfrontation. Nach den Gesprächen berate die Gewerkschaft Verdi derzeit wieder mit den eigenen Mitgliedern über das weitere Vorgehen, sagte ein Sprecher. Diese sogenannte Rückkopplung soll demnach bis Freitag laufen. Dann soll eine Entscheidung verkündet werden.
Bei den jüngsten Gesprächen am Mittwoch hatte die BVG zwar ein weiteres Angebot vorgelegt. Zu einer Einigung kam es aber nicht. Warnstreiks noch vor der nächsten Verhandlungsrunde kommende Woche Freitag werden damit wahrscheinlicher. Sollte es dann erneut keinen Abschluss geben, will Verdi eine Urabstimmung über unbefristete Streiks einleiten.
Warnstreik: Busse und Bahnen stehen in Kassel still
Der öffentliche Dienst in Hessen setzt seine Warnstreik-Welle fort: Fahrgäste in Kassel müssen heute ganztägig auf sämtliche Busse und Straßenbahnen verzichten, nachdem die Gewerkschaft Verdi zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen hat. In der nordhessischen Stadt gingen übereinstimmenden Angaben von Verdi und der Polizei am Vormittag rund 3.500 Beschäftigte verschiedener Bereiche für die Tarifforderungen der Gewerkschaft auf die Straße.
Der Warnstreik war dort in den frühen Morgenstunden angelaufen. Betroffen sind neben der Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) auch das Klinikum Kassel sowie die Stadtreinigung, die Recyclinghöfe der Stadt sowie städtische Kitas, Horte und Jugendeinrichtungen.
Auswirkungen in ganz NRW: Warnstreiks im öffentlichen Dienst
04.01 Uhr: Mit landesweiten Arbeitsniederlegungen wollen Gewerkschaften am Mittwoch weite Teile des öffentlichen Lebens in Nordrhein-Westfalen lahmlegen. In vielen Städten bleiben Straßenbahnen und Busse in den Depots, Kitas und Schwimmbäder sollen geschlossen und Mülleimer ungeleert am Straßenrand stehen bleiben.
Der „landesweite Warnstreiktag“ in NRW sei der Höhepunkt der Aktionen vor der dritten Runde der Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst, teilte die Gewerkschaft Verdi mit.
„Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst leisten unverzichtbare Arbeit für unsere Gesellschaft“, sagte der stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiter NRW, Frank Bethke. Mit dem Warnstreik in ganz Nordrhein-Westfalen wolle man zeigen, was ohne sie alles nicht funktioniere. Viele Tausend Beschäftigte sollen bei Kundgebungen in mehreren Städten zusammenkommen.
Drohen wieder Streiks? Verdi und BVG treffen sich zu fünfter Verhandlungsrunde
Mittwoch, 12. März, 03.31 Uhr: Im Tarifkonflikt bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) treffen sich beide Seiten am Mittwoch zur fünften Verhandlungsrunde. Die Arbeitgeberseite äußerte sich zuversichtlich, bei den Gesprächen deutlich voranzukommen. „Der Einigungswille ist spürbar“, teilte BVG-Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe mit. „Morgen gilt es, an Vereinbarungen Haken zu machen.“
Bereits bei der vierten Verhandlungsrunde Ende Februar hatten sich die Tarifparteien erstmals angenähert. Die Gewerkschaft Verdi rief daraufhin nicht zu weiteren Warnstreiks auf, sondern forderte einen zusätzlichen Verhandlungstermin. Weitere Gespräche sind für nächste Woche Freitag angesetzt. Bis dahin läuft auch ein Ultimatum der Gewerkschaft: Sollte es am 21. März keine Einigung geben, will Verdi eine Urabstimmung einleiten, um unbefristet streiken zu können.
Das jüngste Angebot der BVG sieht eine Tariferhöhung von insgesamt 425 Euro in mehreren Stufen bei einer Laufzeit von 30 Monaten vor. Zudem soll es eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage von 225 Euro geben sowie eine Schichtzulage von 130 Euro. Verdi wiederum fordert 750 Euro mehr pro Monat und höhere Beträge bei den Zulagen. Bereits zweimal hat die Gewerkschaft mit Warnstreiks den Nahverkehr in Berlin weitgehend zum Erliegen gebracht.
Neustart am Frankfurter Flughafen nach Warnstreik
05.54 Uhr: Nach dem Verdi-Warnstreik mit zahlreichen Flugausfällen ist der Betrieb am Frankfurter Flughafen am Morgen wieder angelaufen. Seit fünf Uhr startet der Flugbetrieb normal, teilte die Verkehrsleitung des Flughafens mit. Der Flughafenbetreiber Fraport hatte am Vortag mitgeteilt, dass es zu Tagesbeginn noch ruckeln könnte. Der Flugbetrieb werde sich aber im Laufe des Tages normalisieren. Geplant seien wieder mehr als 1.100 Starts und Landungen, für die mehr als 140.000 Passagiere abgefertigt werden müssen. Am Frankfurter Flughafen gilt zwischen 23.00 und 5.00 Uhr ein Nachtflugverbot.
Am Montag hatte die Gewerkschaft Verdi mit einem Warnstreik an 13 größeren Flughäfen in Deutschland große Teile des Flugverkehrs lahmgelegt. Allein am größten deutschen Airport in Frankfurt wurden 1.070 Starts und Landungen gestrichen. Nur gut 120 Landungen und Positionierungsflüge fanden statt.
Mehrtägige Warnstreiks im Nahverkehr starten
Dienstag, 11. März, 03.31 Uhr: Angesichts weiterer Warnstreiks im öffentlichen Dienst müssen sich die Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr in mehreren hessischen Städten auf Einschränkungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat von heute an bei den Verkehrsgesellschaften in Frankfurt, Wiesbaden und Offenbach zu dreitägigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen.
An diesem Mittwoch (12. März) ist zudem ein Warnstreik bei der Kasseler Verkehrsgesellschaft geplant. Parallel dazu sind im Tagesverlauf in Frankfurt und am Mittwoch in Kassel Demonstrationen geplant.
Nach Angaben der städtischen Nahverkehrsgesellschaft traffiq dürften von heute bis Donnerstag die Züge aller neun U-Bahnlinien und zehn Straßenbahnlinien wegen des Warnstreiks in den Depots bleiben.
„Vor allem das Bestreiken der U-Bahn als „Rückgrat“ des städtischen Nahverkehrsnetzes wird viele Fahrgäste schmerzhaft treffen“, hatte das Unternehmen erklärt. Dank der weiterhin fahrenden S-Bahnen, Regionalzüge sowie der städtischen Frankfurter Buslinien böten sich im Frankfurter Nahverkehrsnetz aber Alternativen. Fahrgäste sollten sich vor ihrem Fahrtantritt aktuell informieren, empfahl traffiq.
Hintergrund der Aktionen ist der Tarifstreit im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen. Die Verhandlungen werden Mitte März in Potsdam fortgesetzt. Verdi fordert unter anderem eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten.
Die betroffenen Flughäfen:
- Berlin
- Bremen
- Dortmund
- Düsseldorf
Frankfurt am Main
- Hamburg
- Hannover
- Köln/Bonn
- Leipzig/Halle
München
- Stuttgart
An den Airports Weeze bei Düsseldorf und Karlsruhe/Baden-Baden sind nur Beschäftigte des Luftsicherheitsbereichs zum Ausstand aufgerufen.
Mehr Informationen zu den Warnstreiks erfahren Sie hier.
yk/mit dpa