Gefährliche Empfehlung: US-Minister rät in Masern-Epidemie zu Lebertran statt Impfung – was wirklich stimmt

Im Süden der USA steigt die Zahl der Masernerkrankungen weiter und Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. gibt unterschiedliche Ratschläge. In den beiden besonders betroffenen Staaten Texas und New Mexiko hat sich die Zahl der Fälle auf etwa 300 erhöht, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Bis auf wenige Ausnahmen waren alle Erkrankten nicht geimpft.

Allein in Texas hat sich nach Angaben der örtlichen Behörden die Zahl der Fälle auf 259 erhöht, 34 Infizierte mussten im Krankenhaus behandelt werden. Hier war im Februar ein Kind an einer Masernerkrankung gestorben. Zu dem Zeitpunkt gab es in dem Bundesstaat 124 bestätigte Masernfälle.

Ausbruch begann Ende Januar

Nach Angaben der "New York Times" begann der Ausbruch Ende Januar, als in der ländlichen Gemeinde Gaines County an der westlichen Grenze des Staates zwei Fälle entdeckt wurden. Von dort seien die Masern aufs benachbarte New Mexiko übergesprungen, wo es einen Todesfall gab, der aber noch nicht ganz aufgeklärt sei.

Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., der schon in früheren Jahren vielfach Zweifel an Impfungen gestreut hatte, erklärte in mehreren Interviews die Bedeutung von Schutzimpfungen, bezeichnete sie aber auch als persönliche Entscheidung.

Zugleich behauptete er etwa in einem Interview in "Foxnews", die Impfungen hätten Nebenwirkungen, und es gebe auch Todesfälle. Die Impfung verursache auch all die Krankheiten, die auch die Masern verursachten, behauptete er. In anderen Interviews verwies er auf Vitamin A und Lebertran, das Vitamin A enthält, als Heilmittel. 

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Die Impfung ist der beste Schutz 

Die Biologieprofessorin Kirsten Hokeness von der Bryant University widersprach im Nachrichtensender ABC: Die beste Methode, Masern zu vermeiden, sei die Schutzimpfung. Es gebe keinerlei Hinweise, dass die anderen vorgeschlagenen Mittel wie Vitamin A irgendeine Wirkung hätten. Immunologie-Professor Scott Weaver von der Universität Texas sagte im selben Sender, früher habe es praktisch keine Masernausbrüche gegeben, da die meisten Menschen geimpft waren. In letzter Zeit habe es dann wieder mehr Ausbrüche gegeben. 

In Gaines County, wo der Ausbruch begann, liegt die Impfrate nach Angaben des Senders PBS bei 82 Prozent. Laut US-Gesundheitsbehörde CDC können Ausbrüche erfolgen, wenn die Impfquote unter 95 Prozent sinkt. Auch laut Robert Koch-Institut (RKI) ist eine Herdenimmunität von 95 Prozent der Bevölkerung nötig, um Masern auszurotten.

Hochansteckend und im Extremfall lebensbedrohlich

Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten und können in Extremfällen lebensbedrohlich sein. Übertragen werden sie unter anderem über Tröpfchen und Aerosole, die etwa beim Sprechen, Husten und Niesen abgegeben werden. Das Virus löst bei fast allen ungeschützten Menschen Symptome aus. Dazu gehören Fieber, Husten und der typische Hautausschlag, der sich über den ganzen Körper ausbreitet. 

In Deutschland schwankt die Zahl der registrierten Masernfälle laut RKI von Jahr zu Jahr. 2024 wurden demnach bis zum 25. September 553 Masernfälle gemeldet. In Deutschland gilt seit März 2020 eine Masernimpflicht: Kinder, die mindestens ein Jahr alt sind und eine Kita oder Schule besuchen, müssen einen Masernschutz nachweisen.

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