Karriereberaterin warnt: Mit diesem Wort landet die Bewerbung auf dem Ablagestapel

Immer mehr Bewerber nutzen KI-Chatbots für ihre Bewerbungsanschreiben, um sich die Arbeit zu erleichtern oder ihre Chancen zu verbessern. Die Karriereberaterin und ehemalige Personalerin Silke Koppitz warnt gegenüber der „Frankfurter Rundschau“ jedoch vor typischen Fehlern im Umgang mit KI-Tools im Bewerbungsverfahren.

Umgedreht kann auch ein unprofessioneller Bewerbungsprozess qualifizierte Kandidaten abschrecken. Eine Frau berichtet über einen unglaublichen Fall.

KI kann menschlichen Stil im Bewerbungsanschreiben nicht ersetzen

„Wenn das Anschreiben wie aus einem Zufallsgenerator wirkt und mit dir als Person wenig zu tun hat, dann verfehlt es seinen Zweck“, erklärt sie. Es diene vor allem dazu, dem potentiellen Arbeitgeber die eigene Persönlichkeit zu präsentieren und aus der Masse hervorzustechen. 

Chatbots können den menschlichen Stil allerdings nicht ersetzen, wie Koppitz betont. Außerdem gebe es einige bestimmte Kennzeichen, die offensichtlich zeigen, wenn ein Bewerber ein KI-Anschreiben unverändert übernommen habe und die dafür sorgen, dass die eigene Bewerbung schnell auf dem Ablagestapel landet.

Bestimmte Wörter im Bewerbungsanschreiben sind ein Signal dafür, dass sie von KI geschrieben wurde (Symbolbild). Imago/Funke Foto Services

Bestimmte Formulierungen verschlechtern Chancen der Bewerber

Viele typische Formulierungen von KI-Chatbots wirken wie Übersetzungen aus dem Englischen. Ein Beispiel dafür sei das Wort „mächtig“. „Man versteht, was gemeint ist, aber so würde man es nicht formulieren. Auch Personaler erkennen solche Formulierungen“, unterstreicht die Expertin gegenüber der „Frankfurter Rundschau“.

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Wenn man die KI allerdings richtig nutzt, kann sie im Bewerbungsverfahren allerdings auch sehr nützlich sein. Das zeigt die Expertin in ihrem Blog. Zum Beispiel für diese Aspekte:

  • Wenn man sich beruflich umorientieren möchte und herausfinden will, welcher Job passen würde, kann man den Chatbot zum brainstormen verwenden. Beispielsweise mit diesem Befehl: „Schlag mir Übungen vor, mit denen ich Klarheit bekomme“
  • Für die Suche nach passenden Stellenangeboten mit den richtigen Suchfiltern. Dafür könnte man diesen Befehl verwenden: „Ich arbeite im Bereich XY, welche Jobtitel sollte ich in der Suche verwenden?“
  • Bei der Bewältigen von Probeaufgaben. Auch dabei könne ein Chatbot hilfreich sein. „Man kann der KI eine bestimmte Rolle zuweisen, je nach Kontext: ‚Du bist Projektmanager mit 30 Jahren Berufserfahrung und einem IQ von 180. Prüfe meine Annahmen und sag mir, was ich nicht bedacht habe!‘“, schlägt die Expertin vor. 

„Das kommt nicht gut an“: Experten warnen vor neuem Bewerbungstrend

Künstliche Intelligenz wird heutzutage nicht nur zum Erstellen von Bewerbungsanschreiben verwendet: Experten warnen außerdem vor einem Trend zu KI-generierten Bewerbungsfotos, der auf Plattformen wie Instagram und TikTok zunimmt. 

Die Recruiterin Melanie Trommer, zitiert von der „Frankfurter Rundschau“, betont, dass solche Bilder oft zu perfekt wirken und daher im Bewerbungsprozess negativ auffallen könnten. Sie rät, authentische Fotos zu verwenden, da spätestens im Bewerbungsgespräch das wahre Erscheinungsbild sichtbar werde.

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