3 Gäste, 1 Stück Kuchen: Wirt hat genug – und spricht Klartext

Die Gastronomie steht vor großen Herausforderungen. Ein Drittel der deutschen Gastronomen erwägt die Geschäftsaufgabe, da steigende Kosten und Inflation die Gäste zum Sparen zwingen. Auch in Österreich kämpfen Wirte ums Überleben. 

Frank Reichle, Betreiber des Cafés im Schloss Mattsee, schilderte gegenüber „Heute“, dass die Kombination aus steigenden Personal- und Energiekosten das Geschäft unrentabel gemacht habe. „Der Umsatz pro Gast ist nicht mehr so wie früher", so Reichle. 

Wirtesprecher: Gäste nehmen „ihre Jause selbst ins Lokal“ 

Er beklagt, dass die Bestellungen immer kleiner werden. „Es war üblich, dass zum Beispiel drei Gäste kamen und einen Kuchen, drei Gabeln und Leitungswasser bestellten." Jetzt zieht der Wirt die Reißleine und reduziert die Öffnungszeiten drastisch. 

Ab 16. April ist sonntags geschlossen, an den anderen Tagen können die Gäste von 17 bis 22 Uhr kommen. Tagsüber will er sein Lokal nur noch für größere Gruppen öffnen.

Zum ungewöhnlichen Verhalten mancher Gäste hat sich auch der stellvertretende österreichische Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger geäußert. „Seit der Corona-Pandemie ist es üblich geworden, dass sich Gäste ihre Jause selbst ins Lokal mitnehmen. Sie wollen damit nur die Infrastruktur nützen", so Mayr-Stockinger gegenüber „Heute“.

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Preiserhöhungen durch gestiegene Mehrwertsteuer und Lebensmittelpreise belasten Gäste

Auch die Preise für Frühstück in Cafés und Restaurants sind in größeren deutschen Städten stark gestiegen. In München variieren die Kosten für ein einfaches Frühstück zwischen 10,90 Euro und 34 Euro pro Person. 

Viele Lokale verlangen für ihre Schlemmer-Angebote 50 Euro pro Person, einschließlich zusätzlicher Kosten für Getränke wie Kaffee und Wasser. Laut einer Kellnerin in einem Münchner Café kommen immer weniger ältere Gäste wegen der hohen Preise. Rentner und Geringverdiener verzichten häufiger auf Café-Besuche, während jüngere Kunden vermehrt erscheinen.

Steigende Lebensmittel- und Personalkosten beeinflussen die Preise in der Gastronomie stark. Eine Umfrage des Thüringer Gastgewerbes zeigt, dass die meisten Gastronomen die gestiegenen Kosten als größte Herausforderung betrachten. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen von sieben auf 19 Prozent zwingt viele Betriebe zu Preiserhöhungen.

63,3 Prozent weniger Gäste in Restaurants in Deutschland  

Seit Januar 2024  gelten wieder die üblichen Mehrwertsteuersätze von 19 Prozent auf Speisen und Getränke in Deutschland - mit Folgen. „Markt und Mittelstand" zitiert aus Dehoga-Umfragen: 

  • 66,1 Prozent der Betriebe verzeichnen Ertragsrückgänge
  • 63,3 Prozent klagen über weniger Gäste zählen
  • 62,4 Prozent über sinkende Umsätze 

Neuer Gastro-Trend: Gäste sollen trotz 1000-Euro-Rechnung Tische schnell räumen

Unter den Gästen dagegen sorgt ein neuer Trend unter Wirten für Unmut: Gäste werden aufgefordert, nach einem kurzen Aufenthalt die Tische zu räumen, obwohl die Rechnung bereits hohe Beträge erreicht. Ein Mann berichtet, dass er mit einer Rechnung von 1000 Euro nach vier Stunden zum Gehen aufgefordert wurde. Zudem verärgern Zeitvorgaben bei Reservierungen viele Gäste, die ihren Restaurantbesuch genießen möchten.

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