Autoindustrie: Continental will nur noch Reifen herstellen | heise autos

>Continental hat in einem Vorstandsbeschluss die Abspaltung des Unternehmensbereichs ContiTech beschlossen. Als wahrscheinlichste Option sieht der Zulieferkonzern einen Verkauf der Kunststofftechniksparte an. Davor möchte Continental seinen Unternehmensbereich Automotive als eigenständiges Unternehmen an die Börse bringen. Die sogenannte "Verselbstständigung" von ContiTech dürfte im Laufe des Jahres 2026 erfolgen. Dieser Bereich soll danach "als Spezialist für Materiallösungen mit starkem Industriefokus agieren", wie Continental heute schreibt. Die Continental AG wird sich damit als Reifenunternehmen aufstellen und sich damit auf einen seiner ureigensten Geschäftsbereiche konzentrieren.

"Drei starke, unabhängige Champions"

Der Vorstandsvorsitzende von Continental, Nikolai Setzer, erläuterte den Vorstandsbeschluss am Dienstag in Hannover mit den Worten: "Wir schaffen drei starke, unabhängige Champions, die ihr volles Wachstums- und Wertschaffungspotenzial als selbstständige Unternehmen entfalten werden". Diese Transformation möchte der Manager persönlich begleiten, wie er noch anfügte.

Die drei unabhängigen Unternehmen erfordern einen Umbau im Vorstand. Demnach soll Ariane Reinhart (55), Vorständin für das Personalwesen und Nachhaltigkeit sowie Arbeitsdirektorin, zum 30. Juni 2025 ihr Mandat niederlegen. In den Vorstand berufen wird Ulrike Hintze (48). Sie soll ab 1. Juli 2025 als Arbeitsdirektorin und verantwortlich für das Personalwesen zusätzlich auch im Unternehmensbereich Tires werden. Setzer übernimmt von Reinhart den Verantwortungsbereich Nachhaltigkeit.

ContiTech wird zu Original Equipment Solutions

Der Autoindustrie-Zulieferer Automotive mit aktuell rund 92.000 Angestellten und einem Umsatz von rund 19,4 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2024 soll vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung am 25. April 2025 im September 2025 an die Börse gebracht werden.

ContiTech mit rund 39.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Umsatz in Höhe von rund 6,4 Milliarden Euro im vergangenen Geschäftsjahr soll größtenteils gebündelt in der Geschäftseinheit Original Equipment Solutions (OESL) verselbstständigt werden. Der betroffene Bereich mit rund 16.000 Beschäftigten in 16 Ländern wird gerade potenziellen Käufern und Partnern angeboten.

Das Reifengeschäft Tires mit mehr als 57.000 Beschäftigten erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz in Höhe von rund 13,9 Milliarden Euro.

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