Nacktfilter und keine Live-Videos: Meta weitet Teen-Konten aus
Jugendliche, die Instagram nutzen, landen automatisch in einem Teen-Konto. Das bedeutet, dass sie die Foto- und Videoplattform nur eingeschränkt nutzen können. Meta erklärt, dass der Prozess, mit dem die jungen Nutzer überführt worden seien, jetzt abgeschlossen sei. Dafür sollen nun auch bei Facebook und dem Messenger die Teen-Konten einziehen. Das geschieht allerdings zuerst in den USA, Großbritannien, Australien und Kanada.
Bei Instagram wird neuerdings die Live-Funktion für Jugendliche standardmäßig deaktiviert. Das heißt, sie sehen keine Live-Videos und können diese auch nicht starten, sie können die Funktion allerdings aktivieren. Nicht alleine lässt sich der Nacktfilter ausstellen. Für diese Einstellung bedarf es der Zustimmung der Elternaufsicht, die bei den Teen-Konten eingerichtet ist. Der Nacktfilter pixelt automatisch Bilder, bei denen zu viel nackte Haut zu sehen ist. Das geschieht in Privatnachrichten – wird jedoch lokal am Gerät ausgewertet. Wer eine solche Aufnahme geschickt bekommt, bekommt zugleich einen Hinweis von Instagram, dass man sich nicht genötigt fühlen solle, jemandem zu antworten. Dem Absender wird sogleich gesagt, dass er sein Handeln überdenken solle, samt Verweis auf die Risiken, die mit dem Versenden von Nacktbildern einhergingen.
Instagram hat mehrere Methoden, um herauszufinden, wie alt eine Person ist. Da hilft freilich auch KI und eine Überwachung des Verhaltens. Wenn jemand versucht, sein Alter zu ändern, greifen etwa Mechanismen für die Altersverifikation. Dazu gehört eine Ausweiskontrolle oder Video-Selfies, die wiederum ausgewertet werden. Laut Meta funktionierten diese Tests bisher bei 96 Prozent der Jugendlichen, die versucht haben, ihr Alter auf über 18 zu ändern.
Jugendliche und soziale Netzwerke
Während es die Teen-Konten und elterliche Aufsicht darüber schon eine Weile gibt, hat Meta bisher keine ähnlichen Funktionen bei Facebook und dem Messenger eingeführt. Bei beiden Diensten findet man wahrscheinlich auch deutlich weniger Jugendliche. Dennoch soll das nun nachgeholt werden.
Auch andere soziale Netzwerke wie Tiktok und Snapchat bieten gesonderte Konten für Jugendliche an. Kinder dürfen in Deutschland noch kein Social Media nutzen, zumindest nicht, wenn sie unter 13 Jahren sind. Das regelt der Medienstaatsvertrag. Wobei darin nicht explizit das jeweilige Alter festgelegt ist, sondern der Funktionsumfang und damit einhergehende Begrenzungen. Daten von Jugendlichen unterliegen zudem der DSGVO und dürfen nicht in derselben Form verarbeitet und genutzt werden wie die von Erwachsenen.