Die Linke fordert Abschaffung der 1. Klasse in Zügen
Angesichts überfüllter Züge rund um die Osterfeiertage fordert Linken-Bundesgeschäftsführer Janis Ehling tiefgreifende Veränderungen beim Deutschlandticket. „Weil das Deutschlandticket so erfolgreich ist, platzen die Züge oft aus allen Nähten, insbesondere in der Ferienzeit und an den langen Wochenenden wie an Ostern“, sagte Ehling dem „Spiegel“.
Konkret schlägt der Linkenpolitiker vor, die erste Klasse in Regionalzügen abzuschaffen und jedem Deutschlandticket-Abo jährlich sechs Freifahrten im Fernverkehr zu ermöglichen. So könnten Reisende bei Bedarf auf weniger überfüllte Fernverkehrszüge ausweichen.
Dienstwagenprivileg abschaffen – Deutschlandticket sichern?
Ehling kritisierte zugleich die Aussagen von CDU-Chef Friedrich Merz, der eine Überprüfung der Subventionen für das Ticket gefordert hatte. Statt das Deutschlandticket infrage zu stellen, solle man das steuerliche Dienstwagenprivileg streichen: „Wenn wir das Dienstwagenprivileg abschaffen würden, könnten wir das Deutschlandticket ganz einfach langfristig bezahlbar machen. Die 6,1 Milliarden Euro Ersparnis wären genug, um das Deutschlandticket sogar wieder billiger zu machen“, zitiert der „Spiegel“.
Staatliche Gelder müssten gezielter eingesetzt werden – etwa für Entlastung der Bürgerinnen und Bürger sowie für den Klimaschutz, so Ehling weiter. Beides leiste das Deutschlandticket, das Dienstwagenprivileg hingegen nicht.
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Deutschlandticket – Die 5 wichtigsten Fakten:
- Preis & Gültigkeit: Für 49 Euro im Monat bundesweit nutzbar im Nah- und Regionalverkehr
- Nicht im Fernverkehr: Gilt nicht für ICE, IC oder EC – nur Nahverkehrsmittel wie S-Bahn, Bus & Regio
- Abo-Modell: Flexibel kündbar, erhältlich digital oder als Chipkarte
- Ziel des Tickets: Einfachere, klimafreundliche Mobilität und bundesweite Einheitlichkeit
- Politische Debatte: Finanzierung und Ausbau umstritten – Forderungen nach mehr Fairness und Fernverkehrs-Anbindung
Laut Merz steht Deutschlandticket „auf dem Prüfstand“
In Richtung CDU und SPD sagte er: „Wer Politik für Menschen macht, die einen Dienstwagen und kein Nahverkehrsabo haben, verspielt Vertrauen. Wenn die SPD dabei mitmacht, wird sie ihre letzte Glaubwürdigkeit verspielen.“
Friedrich Merz hatte am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Caren Miosga“ erklärt, das Deutschlandticket koste in der Vollkostenrechnung derzeit rund 90 Euro pro Person und Monat. Zwar lobte Merz die bundesweite Gültigkeit des Tickets, betonte aber auch: „Es muss auch bezahlt werden und deswegen steht es auf dem Prüfstand.“