Billig-Airline macht Abschiebeflüge für Trump - und hat jetzt Ärger am Hals
Avelo Airlines ist eine der jüngeren Fluggesellschaften in den USA. 20 Boeing 737 fliegen mittlerweile für die Airline aus Houston. Das Geschäftsmodell: Billigflüge ab sekundären Zielen in den Vereinigten Staaten. Damit verdient Avelo Airlines zwar auch Geld. Dennoch musste sie, um im aktuellen Umfeld zu überleben, das Geschäftsmodell etwas anpassen. Und das kommt nicht überall gut an.
Denn die Airline entschied Anfang April, Abschiebeflüge für die Trump-Regierung durchzuführen. Dafür stationiert sie drei Boeing 737 am Mesa Gateway Airport in Arizona. Avelo-Chef Andrew Levy erklärte, die Flüge seien wichtig fürs Geschäft, weil sie unabhängig von Treibstoffpreisschwankungen und Konjunkturrisiken sind. So könne man das Kerngeschäft mit Linienflügen stabil weiterentwickeln.
Politiker verurteilen die Abschiebeflüge
„Nach eingehenden Überlegungen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass diese neue Möglichkeit zu wertvoll ist, um sie nicht zu nutzen, da sie uns helfen wird, unsere Finanzen zu stabilisieren und unsere Reise fortzusetzen“, sagte Levy" laut der Zeitung "The Middletown Press". Doch dafür erntet Avelo Airlines viel Kritik.
Verschiedene Politikerinnen und -politiker haben die Flüge verurteilt, etwa Ned Lamont und William Tong, Gouverneur und Generalstaatsanwalt in Connecticut, wo Avelo eine Basis unterhält. Dort kassiert die Airline auch Subventionen in Form von Steuervergünstigungen.
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Wer bei Abschiebungen hilft, dem drohen Subventionen entzogen zu werden
In dem Bundesstaat wird aber erwogen, Unternehmen, die bei Abschiebungen helfen, die Subventionen zu streichen. Zudem gab es auch Proteste an Flughäfen und Petitionen, die Avelo aufrufen, die Flüge einzustellen.
„Wir lehnen die unmenschlichen Abschiebepraktiken der Trump-Administration ab, lehnen die Zusammenarbeit mit dem Bundesstaat Connecticut zur Unterstützung von Avelo ab, solange dieser an diesen Praktiken beteiligt ist, und verpflichten uns, Avelo zu boykottieren, solange das Unternehmen von Abschiebeflügen profitiert“, heißt es zum Beispiel auf Change.org.
Avelo Airlines verteidigt die Entscheidung. Man erkenne das „Gewicht dieser Bedenken“ zwar an.
Die Praxis sei jedoch weder politisch motiviert noch neu, da die Fluggesellschaft die gleiche Art von Flügen bereits während der Regierung Biden durchgeführt habe.
Von laura.frommberg@aerotelegraph.com
Das Original zu diesem Beitrag "Abschiebeflüge bringen Avelo Airlines Boykottaufruf ein" stammt von aeroTELEGRAPH.