KI-Update: KI für die NATO, Soziales Netzwerk von Open AI, neue GPT-Modelle

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Inhaltsverzeichnis

NATO setzt auf Palantirs KI-Analysesystem

Die NATO rüstet digital auf mit einem KI-System, das militärische Bedrohungen schneller erkennen soll. Die Software MSS NATO vom US-Unternehmen Palantir soll Aufgaben übernehmen, für die bisher hunderte Mitarbeiter nötig waren. Im Kern geht es um die automatische Auswertung enormer Datenmengen aus Kriegsgebieten – von Satellitenbildern bis zu Lageberichten. Bemerkenswert ist das Tempo: Die NATO will das System binnen 30 Tagen einsatzfähig haben.

MSS NATO ist ein direkter Nachfolger des umstrittenen Project Maven des US-Militärs. Palantir, das enge Verbindungen zum Pentagon und zum Trump-Umfeld pflegt, hat seit 2009 Regierungsaufträge im Wert von 2,7 Milliarden Dollar erhalten. In Deutschland sorgt das Unternehmen mit seiner Überwachungssoftware Gotham für Kontroversen – der Bundesrat fordert ihren Einsatz bei der Polizei, während die Grünen verfassungsrechtliche Bedenken anmelden.

OpenAI will ein eigenes Soziales Netzwerk

OpenAI arbeitet an einem sozialen Netzwerk, das den Bildgenerator von ChatGPT in den Mittelpunkt stellen soll. Das Unternehmen, das bereits mit der Weiterentwicklung von ChatGPT und der Herausforderung von Googles Suchmaschine beschäftigt ist, scheint damit eine Strategie der Marktexpansion zu verfolgen, wie sie von etablierten Tech-Giganten bekannt ist.

Diese Strategie könnte riskant sein, angesichts aktueller kartellrechtlicher Entwicklungen: Google wurde in den USA bereits wegen Monopolstellung verurteilt, Meta muss sich für die Übernahmen von WhatsApp und Instagram verantworten. Mit dem DSA und DMA hat auch die EU Instrumente geschaffen, um Machtkonzentration zu begrenzen.

OpenAI führt GPT-4.1 ein: Leistungsstärkere Modelle für Entwickler

OpenAI hat mit GPT-4.1 eine neue Modellfamilie vorgestellt, die sich gezielt an professionelle Entwickler richtet. Die drei neuen Modelle versprechen mehr Leistung bei geringeren Kosten und höherer Geschwindigkeit. Ein deutlicher Sprung ist das erweiterte Kontextfenster von bis zu einer Million Token – achtmal mehr als bisher – wobei die Genauigkeit bei voller Ausnutzung allerdings von 80 auf etwa 50 Prozent sinkt.

GPT-4.1 mini ist laut OpenAI 83 Prozent günstiger als GPT-4o und doppelt so schnell, während sich GPT-4.1 nano für latenzkritische Anwendungen eignet. Erste Anwender berichten von deutlichen Verbesserungen: Der Legal-Tech-Anbieter Blue J meldet eine um 53 Prozent höhere Genauigkeit bei komplexen Steuerszenarien, beim Datenanalyse-Tool Hex verdoppelte sich die Erfolgsquote bei SQL-Abfragen. Preislich geht OpenAI in die Offensive: GPT-4.1 ist 26 Prozent günstiger als GPT-4o.

Nvidia drohen Milliardenkosten durch neue Exportkontrollen

Nvidia steht vor unerwarteten Herausforderungen: Die US-Regierung hat überraschend neue Exportkontrollen für die H20-Chips eingeführt. Das Unternehmen muss für den Export dieser KI-Chips nach China nun eine Lizenz beantragen und rechnet mit zusätzlichen Kosten in Höhe von 5,5 Milliarden US-Dollar. An der Wall Street fiel der Aktienkurs daraufhin um mehr als 6 Prozent.

Obwohl Nvidia bereits seit 2022 nur noch langsamere GPU-Beschleuniger nach China verkaufen darf, hatten chinesische Unternehmen zuletzt vermehrt H20-Chips bestellt – möglicherweise in Erwartung weiterer Beschränkungen unter einer neuen US-Regierung. Diese Befürchtungen haben sich mit der neuen Lizenzpflicht nun bewahrheitet.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

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Google macht Veo 2 in Gemini verfügbar

Veo 2, Googles KI zum Erstellen von Videos, ist nun in Gemini integriert. Das Unternehmen verspricht Videos in Kinoqualität – allerdings mit einer Beschränkung auf acht Sekunden Länge. Die Generierung erfolgt über einfache Textprompts, wobei künftig auch andere Eingabemöglichkeiten wie Fotos folgen sollen.

Google betont, dass Veo 2 dank eines verbesserten Verständnisses physikalischer Gesetzmäßigkeiten flüssigere Charakter-Animationen ermöglicht. Alle Videos werden mit dem digitalen Wasserzeichen SynthID als KI-generiert gekennzeichnet. Im Gegensatz zu Konkurrenten wie xAI oder Meta verspricht Google umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen und inhaltliche Beschränkungen. Der Dienst ist ab sofort für Advanced-Gemini-Nutzer auf Smartphones sowie für Google-One-AI-Premium-Abonnenten verfügbar.

Apple verbessert KI-Funktionen durch Geräteanalyse

Apple geht einen neuen Weg, um seine KI-Funktionen zu verbessern. Das Unternehmen will künftig Nutzerdaten direkt auf den Geräten auswerten – ohne sie zu speichern oder extern zu verarbeiten. Apple vergleicht dazu synthetische Daten mit E-Mail-Beispielen aus der Mail-App, ohne die Daten zu speichern oder sie für das Training zu verwenden.

Die Verbesserungen betreffen vor allem Funktionen wie Zusammenfassungen in Benachrichtigungen, Texteingaben und Bildfunktionen wie Genmoji. Die Analyse ist nur aktiv, wenn der Geräteanalyse zugestimmt wurde. Das neue System erscheint mit iOS und iPadOS 18.5 sowie macOS 15.5 in einer Betaversion.

Hugging Face setzt bei Robotik auf Open-Source-Ansatz

Hugging Face, bekannt als Plattform für quelloffene KI-Modelle, investiert in Open-Source-Roboter. Nach der Übernahme des französischen Start-ups Pollen Robotics will das Unternehmen deren humanoiden Roboter Reachy 2 als Open-Source-Plattform etablieren. Nicht nur der Software-Code, sondern auch Baupläne und 3D-Modelle sollen frei zugänglich sein.

Die Strategie könnte die von kapitalkräftigen Firmen wie Tesla dominierte Branche aufmischen. CEO Clément Delangue betont den Transparenzgewinn: "Mit Open Source kann man nicht tricksen" – ein Seitenhieb auf die oft unter idealisierten Bedingungen entstehenden Robotik-Demonstrationen. Mehrere große KI-Unternehmen nutzen den Roboter, der einfache Aufgaben wie das Aufheben von Obst beherrscht, bereits in der Forschung.

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