Selenskyj bestätigt erstmals ukrainische Einsätze auf russischem Gebiet
Selenskyj: Ukraine nimmt chinesische Soldaten gefangen, die für Russland kämpften
14.33 Uhr: Der ukrainische Präsident Selenskyj hat am Dienstagmittag verkündet, die ukrainische Armee habe zwei chinesische Soldaten gefangen genommen, die für Russland kämpften. Sie wurden demnach in der Region Donezk gefasst. Selenskyj verlangte eine Erklärung von der chinesischen Regierung.
Selenskyj bestätigt erstmals Einsatz ukrainischer Truppen in russischer Region Belgorod
Dienstag, 08. April, 08.03 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erstmals den Einsatz ukrainischer Truppen in der russischen Grenzregion Belgorod bestätigt. Generalstabschef Oleksandr Syrskyj habe ihn über „unsere Präsenz in der Region Kursk und unsere Präsenz in der Region Belgorod“ unterrichtet, sagte Selenskyj am Montagabend in seiner allabendlichen Videoansprache. In der an Belgorod angrenzenden russischen Region Kursk hält die Ukraine bereits seit vergangenem August Gebiete besetzt.
Selenskyj sprach somit zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 über die Anwesenheit ukrainischer Soldaten in der Region Belgorod. Das russische Militär hatte bereits im März erklärt, es sei in Belgorod ukrainischen Angriffen ausgesetzt. Das dem ukrainischen Militär nahestehende Blog „DeepState“ berichtete, ukrainische Soldaten hätten in Belgorod 13 Quadratkilometer Gelände rund um die Ortschaft Demidowka besetzt.
Mehr aus dem Bereich Ausland
Meistgelesene Artikel der Woche
Selenskyj sagte zum Vorgehen der ukrainischen Armee in seiner Videoansprache weiter: „Wir führen weiterhin aktive Einsätze in den Grenzgebieten auf dem Territorium des Feindes aus, und das ist absolut richtig – der Krieg muss dorthin zurückkehren, wo er herkommt.“ Generalstabschef Syrskyj habe ihm über militärische Aktivitäten „entlang der Grenze, in der sogenannten Grauzone und direkt in feindlichem Territorium“ Bericht erstattet.
Russen wollen letzte Verteidiger aus ukrainischer Region Luhansk vertreiben
15.58 Uhr: Russische Truppen bringen nach Berichten beider Seiten zunehmend die letzten ukrainischen Verteidiger des Gebietes Luhansk in Bedrängnis. Die Ukrainer halten dort nur noch wenige Dörfer.
Das russische Verteidigungsministerium in Moskau nahm für seine Truppen in Anspruch, den kleinen Weiler Kateryniwka im äußersten Norden des Gebietes Donezk erobert zu haben. Ukrainische Militärblogger sehen den Ort auf ihren Karten zwar noch unter Kontrolle Kiewer Truppen. Sie bestätigen aber die russischen Vorstöße in dieser Richtung. Auch der ukrainische Generalstab meldete Gefechte in der Gegend.
Sollten russische Truppen Kateryniwka und das Nachbardorf Nowomychajliwka erreichen, geraten sie in den Rücken der Ukrainer, die in der Nähe den letzten Rest des Gebietes Luhansk verteidigen. Russland hat dieses ostukrainische Verwaltungsgebiet 2022 zu seinem Territorium erklärt und will es ganz erobern.
Papst Franziskus sendet erneut humanitäre Hilfe in die Ukraine
Montag, 7. April, 12.41 Uhr: Papst Franziskus hat abermals Kardinal Konrad Krajewski in die Ukraine geschickt, um dem Land humanitäre Hilfe aus dem Vatikan zu bringen. Gemeinsam mit drei anderen Fahrern steuert der polnische Kurienkardinal vier Krankenwagen in das von Russland angegriffene Land. Wie der Vatikan am Montag mitteilte, sind die Fahrzeuge mit allem Nötigen ausgestattet, um im Krieg Menschenleben zu retten. Der Papst habe Krajewski beauftragt, den Menschen in der Ukraine seine Unterstützung zu übermitteln und mit ihnen zu beten.
Laut Vatikanangaben handelt es sich bereits um die zehnte humanitäre Mission Krajewskis in das Kriegsgebiet in Osteuropa. Bei früheren Fahrten hatte er entweder Krankenwagen oder mit Hilfsgütern beladene LKW in die Ukraine gebracht. Krajewski ist der offizielle "Almosen-Beauftragte" des Papstes und kümmert sich in Rom unter anderem um die Obdachlosen im Umfeld des Vatikans. Die Hilfsgüter für die Ukraine stammen überwiegend aus Spenden.
Mehrere Verletzte bei russischem Raketenangriff auf Kiew
Sonntag, 6. April, 7.19 Uhr: Das russische Militär hat die Ukraine in der Nacht erneut mit Raketen angegriffen und auch die Hauptstadt Kiew ins Visier genommen. Das Nachrichtenportal «Kyiv Independent» berichtete am Morgen unter Berufung auf Bürgermeister Vitali Klitschko von mehreren Explosionen, drei Verletzten und einem teilweise zerstörten Bürogebäude. In mehreren Bezirken der Millionenstadt seien Brände ausgebrochen, hieß es - Rettungskräfte seien im Einsatz. Auch in anderen Landesteilen herrschte dem Bericht zufolge Raketenalarm.
Am Vorabend hatte das russische Militär die Ukraine mit neuen Drohnenschwärmen überzogen, die Medienberichten zufolge von der Flugabwehr unter Beschuss genommen wurden. Aus der Stadt Mykolajiw im Süden des Landes meldete die regionale Militärverwaltung Einschläge von Kampfdrohnen und mindestens zwei brennende Wohnhäuser.
Russische Drohnenschwärme über der Ukraine
22.28 Uhr: Das russische Militär hat die Ukraine am Abend mit neuen Drohnenschwärmen überzogen. Medienberichten zufolge wurden über verschiedenen Landesteilen größere Gruppen von Drohnen gesichtet, die von der Flugabwehr unter Beschuss genommen wurden. Die Ziele der Kampfdrohnen waren zunächst nicht erkennbar.
Aus der Stadt Mykolajiw im Süden der Ukraine wurden erste Einschläge von Kampfdrohnen gemeldet. Dabei seien zwei Wohnhäuser in Brand gesetzt worden, teilte der regionale Militärverwalter Vitali Kim auf Telegram mit. Über eventuelle Opfer der Angriffe lagen vorerst keine Angaben vor.
Selenskyj kritisiert "schwache Reaktion" der US-Botschaft auf russischen Angriff
16.24 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Reaktion der Kiewer US-Botschaft auf den jüngsten russischen Raketenangriff in Krywyj Rih als "schwach" verurteilt. "So ein starkes Land, so starke Menschen - und so eine schwache Reaktion", schrieb Selenskyj am Samstag in Onlinemedien. Er kritisierte US-Botschafterin Bridget Brink insbesondere dafür, dass sie Russland nicht explizit als Verursacher des Angriffs mit 18 Toten genannt habe.
"Sie haben sogar Angst davor, das Wort 'russisch' zu benutzen, wenn sie über die Rakete sprechen, die die Kinder getötet hat", kritisierte Selenskyj.
Brink hatte am Freitagabend erklärt, sie sei "entsetzt" über den Angriff mit einer Rakete, die "neben einem Spielplatz und einen Restaurant" in Selenskyjs Heimatstadt Krywyj Rih eingeschlagen sei. Sie verwies darauf, dass unter den Todesopfern auch Kinder waren. "Darum muss der Krieg enden", fügte die Botschafterin hin. Russland als Angreifer nannte sie nicht.
Brink war vom ehemaligen US-Präsidenten Joe Biden berufen worden und ist seit Mai 2022 Botschafterin in der Ukraine. Bis Mitte Februar hatte sie regelmäßig Russland als Aggressor genannt. In jüngeren Onlinebotschaften tat sie dies nicht mehr.
Das russische Verteidigungsministerium sprach von einem "Präzisionsangriff", der sich gegen ein Restaurant in der Stadt gerichtet habe, in dem sich "Kommandeure" und "westliche Ausbilder" getroffen hätten.
Gouverneur: 18 Tote bei russischem Raketenangriff auf Geburtsort Selenskyjs
Samstag, 05. April, 07.57 Uhr: Bei dem russischen Raketenangriff auf die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind nach ukrainischen Angaben 18 Menschen getötet worden. Darunter seien neun Kinder, erklärte der örtliche Gouverneur am Freitag. 61 Menschen seien bei dem Angriff auf Krywyj Rih verletzt worden, darunter zwölf Kinder.
Nach Angaben des Chefs der Militärverwaltung der Stadt traf die Rakete ein Wohngebiet nahe eines Spielplatzes. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, der Angriff habe sich gegen ein Restaurant in der Stadt gerichtet, in dem sich "Kommandeure von Formationen und westliche Ausbilder" getroffen hätten.
Selenskyj erklärte im Onlinedienst Telegram, der tödliche Angriff sei ein erneuter Beweis dafür, dass Russland "keine Waffenruhe will". Nur internationaler Druck auf Russland und größtmögliche Anstrengungen zur Stärkung der Ukraine und ihrer Luftabwehr und Streitkräfte könnten dazu beitragen, "zu entscheiden, wann der Krieg endet".
Mindestens 12 Tote nach russischem Raketenschlag auf Krywyj Rih
18.56 Uhr: In der südostukrainischen Industriestadt Krywyj Rih sind durch einen russischen Raketenschlag nach Behördenangaben mindestens zwölf Menschen getötet worden. Mehr als 50 weitere seien verletzt worden, teilte der Chef der Militärverwaltung, Olexander Wilkul, bei Telegram mit. Der Angriff sei mit einer ballistischen Rakete durchgeführt worden.
Autos und Garagen seien in Brand geraten und mehrstöckige Wohnhäuser beschädigt worden, erklärte Gebietsgouverneur Serhij Lyssak. Die Heimatstadt von Präsident Wolodymyr Selenskyj liegt gut 70 Kilometer von der Frontlinie entfernt.
Die Ukraine wehrt sich seit über drei Jahren gegen eine russische Invasion.