Briten finden russische Spionage-Sensoren – und haben dagegen „nur ein Schiff“

Das britische Militär hat in den Gewässern um Großbritannien russische Sensoren entdeckt. Diese könnten dazu eingesetzt worden sein, die britischen Vanguard-U-Boote auszuspionieren, die Atomraketen tragen. Die „Sunday Times“ berichtet nun über die Fälle, die als potenzielle Bedrohung der nationalen Sicherheit eingestuft worden und deshalb nie öffentlich gemacht worden seien.

Einige Sensoren seien an Land gespült und dort gefunden worden, andere wurden von der Royal Navy geortet. Die Zeitung beruft sich bei ihrer Recherche auf zahlreiche ehemalige Verteidigungsminister, hochrangige Angehörige der Streitkräfte und Militärexperten.

Sogar Superyachten könnten für russische Spionage genutzt werden

In der Nähe von Tiefseekommunikationskabeln seien außerdem unbemannte russische Fahrzeuge entdeckt worden. Laut dem Verteidigungsministerium könnten sogar Superyachten von russischen Oligarchen zur Unterwasseraufklärung eingesetzt worden sein. Auf dem Meeresgrund hätte die Marine weitere Sensoren entdeckt. 

Laut Insidern der Royal Navy habe Moskau die Investitionen in U-Boote nie beendet. Russland verfüge als einzige Nation über eine Flotte spezialisierter U-Boote für die Kriegsführung und Spionage auf dem Meeresgrund. Den Insidern zufolge sei auch die Sprengung der Nord-Stream-Pipeline im Jahr 2022 mit einer „militärischen Präzision“ durchgeführt worden, die alle Merkmale einer Grauzonenoperation des Kreml aufweise.

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„Sollte kein Zweifel daran bestehen, dass im Atlantik ein Krieg tobt“

„Es sollte kein Zweifel daran bestehen, dass im Atlantik ein Krieg tobt“, zitiert die „Sunday Times“ einen hochrangigen britischen Militär. „Es handelt sich um ein Katz- und Mausspiel, das seit dem Ende des Kalten Krieges andauert und sich jetzt wieder aufheizt. Wir beobachten ein phänomenales Ausmaß an russischen Aktivitäten.“

Das Militär sei besonders darum besorgt, dass Russlands Präsident Wladimir Putin gezielt militärische Kabel anzapfen oder zerstören lassen könnte. „Es gibt Kabel, die nicht öffentlich sind“, wird eine hochrangige Quelle zitiert. „Die Russen sind in der Lage, Militärkabel zu kappen.“

„Wir haben nur ein Schiff, das damit umgehen kann“

Großbritannien ist unmittelbar von niedrigen Gewässern umgeben, die meistens nicht tiefer als 300 Meter sind. Dort könne die Marine russische Aktivitäten gut überwachen. Doch am Ende des Festlandsockels fällt der Meeresboden um mehrere Tausend Meter ab. Die britische Marine verfügt dem Bericht zufolge aktuell nur über ein einziges Überwasserschiff, das auch diese Tiefen im Auge behalten kann. „Unser Gegner hat mehrere Angriffspunkte, die er nutzen kann, und wir haben nur ein Schiff, das damit umgehen kann“, zitiert die Zeitung einen Insider. 

Daher seien umfassende Investitionen in die Kriegsführung auf dem Meeresgrund geplant. Die Marine habe ein neues Programm vorgeschlagen, das eine neue Flotte von Fahrzeugen und Sensoren zur Überwachung der britischen Gewässer entwickeln soll. In der Marine gebe es auch Befürworter, zum ersten Mal seit dem Kalten Krieg Seeminen zu verlegen. Dies werde jedoch bislang nicht in Betracht gezogen.

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