Harvard wehrt sich : Wie Trump versucht Studenten nach seinem Ideal zu formen
Die Harvard University hat beschlossen, sich den Forderungen der Trump-Regierung zu widersetzen: „Keine Regierung - unabhängig davon, welche Partei an der Macht ist - sollte vorschreiben, was private Universitäten lehren dürfen“, so Harvards Präsident Alan Garber in einem Brief, der auf der Website der Universität veröffentlicht wurde.
Kurz nachdem Harvard sich geweigert hatte, dem umfassenden Forderungskatalog des Weißen Hauses zuzustimmen, der unter anderem Anweisungen zur Verwaltung, Einstellung und Lehre enthielt, fror die Trump-Administration Bundesmittel in Höhe von 2,2 Milliarden Dollar für die Hochschule ein, wie „CNN“ berichtet.
Columbia gibt nach, Harvard bleibt standhaft
Die US-Regierung überprüft laut „BBC“ zahlreiche Universitäten wegen angeblicher antisemitischer Vorfälle, die durch pro-palästinensische Proteste ausgelöst worden sein sollen. Einige Universitäten, wie Columbia, haben bereits dem Druck nachgegeben, um ihre Fördermittel zu sichern. Harvard bleibt jedoch standhaft. Trotz eines Stiftungskapitals von 53,2 Milliarden Dollar sind die Mittel größtenteils zweckgebunden und die Ausgaben erheblich.
Obama auf Seite der Studenten
Viele Studierende und Ehemalige lobten laut „BBC“ die Entscheidung der Universität. Der frühere Präsident Barack Obama, selbst ein ehemaliger Student, nannte Trumps Vorgehen „unbeholfen“ und lobte Harvard als „Beispiel für andere Hochschulen“.
Einige Studierende, wie Sa'maia Evans und Matthew Tobin, äußerten ihre Bedenken, ob Harvard dem staatlichen Druck langfristig standhalten kann. Evans betonte: "Harvard wird nur das tun, wofür es zur Rechenschaft gezogen wird.“
Trump will Kontrolle über Studenten
Tobin bemerkte hingegen: „Die Mittelkürzungen zeigen nur, dass Trump eine Institution angreift, die er als liberal ansieht. Damit will er mehr Kontrolle darüber ausüben, was gelehrt wird und wie Studenten lernen und denken.“
Trumps Angriffe auf Harvard sind laut „BBC“ kein Einzelfall - die Antisemitismus-Taskforce der Regierung hat insgesamt mindestens 60 Universitäten zur Überprüfung ausgewählt.