Messe-Rundgang auf der Auto China Shanghai 2025: Rückkehr zur Normalität | heise autos

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Als die Auto China in Shanghai nach der Covid-19-Zäsur 2023 erstmals wieder ihre Tore öffnete, war es ein Schock für die westlichen Automobilhersteller. Die Wucht und die Vielfalt der Produkte chinesischen Autohersteller kam unerwartet. Eine vergleichbare Flut an Neuheiten blieb dieses Mal aus. Selbst die großen Firmen BYD, Nio oder Zeekr bringen keine besonderen Highlights. Nicht einmal China hat noch nahezu unbegrenzt Mittel für Innovationen, seit das Wachstum des Riesenreichs nur mehr eine vier vor dem Komma ausweist.

Weniger Gedränge

Das heißt aber nicht, dass es nicht noch ein paar Highlights zu bestaunen gibt. Der Dongfeng Warrior tritt in bester China-Tradition martialisch auf und BYDs Premiummarke Denza kündigt mit dem Konzept-Coupé Z einen Porsche-911-Konkurrenten an. Natürlich gibt es noch ein paar klassische Blickfänger wie die Plüsch-Autos von MiniEV oder den Klein-Helikopter von Changan. Aber sonst ist bei auch bei den Autoherstellern aus dem Reich der Mitte business as usual eingekehrt. Auch das Gedränge in den Hallen war bei Weitem nicht mehr so groß wie noch vor 24 Monaten.

Volvo präsentiert den EM90, Zeekr das SUV 9X, basierend auf gleicher Plattform. Die Staatsmarke Honqi zeigt das Plug-in-Hybrid-Modell HS9. Auch Aito mit dem M9 oder Xpeng mit dem X9 und LiAuto mit dem aerodynamisch geformten Mega wollen Familien überzeugen. Die Offroad-Spezialisten von Haval setzen mit dem SUV Max auf massentaugliche Optik. Wuchtig und kantig kommt der Jetour G600 daher. Mit seiner Premium-Divison Jetour setzt Chery auf Autos mit großer Marge. Klone westlicher Erfolgsmodelle wie der Geely Galaxy Cruiser, dessen Front dem Ford Bronco wie aus dem Gesicht geschnitten ist, sind auf chinesischen Automessen nach wie vor zu sehen.

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Auto China Shanghai 2025 I (9 Bilder)

Der Audi E5 ist ein Elektro-Sportback, der gemeinsam mit dem chinesischen Konzern SAIC für den Heimatmarkt entwickelt wurde. (Bild:

Wolfgang Gomoll

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Gelände-Hybrid mit Vier-Liter-V8

Wer glaubt, dass es in China nur noch um Elektromobilität geht, täuscht sich zumindest ein ganz kleines bisschen. Die rustikalen Schlammwühler von Tank präsentieren stolz einen V8-Verbrenner und mit dem Hi4T gleich das passende Auto dazu. Um den Verbrauch den Grenzwerten anzupassen, arbeitet der Motor in einem Hybrid-Antriebsstrang.

Audi kämpft in China verzweifelt um Marktanteile und hofft auf neuen Erfolg mit seinen vielen Neuheiten. An der Spitze des Messeaufgebots steht natürlich der Audi E5. Ein Elektro-Kombi, der gemeinsam mit SAIC entwickelt wurde und auf den chinesischen Markt zugeschnitten ist. Das Elektroauto hat eine 800-Volt-Architektur, lädt unter idealen Bedingungen in zehn Minuten 370 km Reichweite nach und kommt in seiner sparsamsten Ausführung bis zu 770 km weit. Beide Angaben beziehen sich auf den chinesischen Verbrauchszyklus CLTC, nicht auf den strengeren WLTP, der hierzulande üblich ist. Audi stellt außerdem die vier lokalisierten Modelle A6L e-tron, Q5L und A5L aus der FAW-Kooperation sowie den A5L Sportback auf den Messestand.

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Auto China Shanghai 2025 II (9 Bilder)

Der Jetour G600 erinnert ein wenig an einen Land Rover Defender. (Bild:

Wolfgang Gomoll

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Volkswagen kündigt 30 neue Modelle an

Volkswagen hat mit VW ID.Aura, VW ID.Era und VW ID.Evo drei Konzeptfahrzeuge in den gigantischen Messekomplex gerollt. Das Trio steht stellvertretend für eine Produktoffensive, die bis Ende 2027 über 30 neue Modelle nach China bringen soll. 20 davon entfallen auf New Energy Vehicle, zu denen in China auch einige Hybride gezählt werden. Mercedes bekräftigt mit der Studie Vision V die Absicht, im Luxus-Van-Segment Fuß zu fassen. Auch der Mercedes CLA war in Shanghai dabei. BMW feiert sich selbst, ohne echte Neuheiten zu zeigen. Honda kehrt mit dem GT die dynamische Seite heraus. Toyota liefert mit dem Doppel aus dem Elektroauto Toyota bz7 und der auch als E-Auto erhältlichen Luxuslimousine Lexus ES.

Der Automobil-Newcomer Xiaomi, bisher vor allem vom Smartphonemarkt bekannt, wollte ursprünglich das SUV YU7 auf die Messe bringen. Nun aber steht der SU7 Ultra auf dem Stand. Die Power-Limousine mit 1103 kW kostet rund 35 Prozent weniger und unterbietet mit einem Preis von 529,900 Yuan (rund 63.000 Euro) sowohl das Tesla Model S Plaid als auch den Porsche Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket deutlich. Dass sich in einem Land mit streng überwachtem Tempolimit einerseits und täglichen Megastaus rund um die riesigen Metropolen andererseits solche Antriebsleistungen auch dort praktisch nie auskosten lassen, hat die kleine Zielgruppe bislang nicht gestört.

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